Die natürliche Entbindung

Die 4 Geburtsphasen

Geburtsphasen

Was sind die 4 Phasen einer natürlichen Geburt?

Die Geburt eines Babys kann mehrere Stunden andauern. Dabei wird der Geburtsvorgang nach seinem Fortschritt in vier Phasen unterteilt:

  1. Eröffnungsphase
  2. Übergangsphase
  3. Austreibungsphase
  4. Nachgeburt

In welcher Phase sich die werdende Mutter befindet, wird von der Hebamme oder dem behandelnden Arzt festgestellt, sobald diese in der Klinik oder dem Geburtshaus ankommt, indem zunächst geprüft wird, welche Lage das Kind inne hat und wie schnell seine Herztöne schlagen, aber auch wie weit die Wehen voranschreiten (CTG) bzw. wie weit der Muttermund bereits geöffnet ist.

Die 4 Geburtsphasen einer natürlichen Entbindung _ Schwangerschaft _ happybabyness.com

1. Die Eröffnungsphase

Mit dem Einsetzen der Eröffnungswehen kündigt sich bei der Mutter die bevorstehende Geburt an. Diese Wehen kommen zunächst in Abständen von 30 bis 20 Minuten und sind in ihrer Stärke noch sehr gering, so dass Du Dich entspannt für die Fahrt ins Geburtshaus oder die Klinik bereit machen kannst.

Da es sich bei der Eröffnung um die längste Phase der Geburt handelt (die durchschnittliche Dauer beträgt zwischen 14 und 8 Stunden), ist hier noch keine Eile angesagt. So empfehlen erfahrene Hebammen meist sich erst dann auf den Weg zu machen, wenn die Wehen alle 5 Minuten wiederkehren.

2. Die Übergangsphase

Die zweite Stufe der Entbindung ist die Übergangsphase, in der sich der Muttermund auf 8-10 cm öffnet. Dies geschieht durch die Übergangswehen, welche aufgrund ihrer hohen Intensität als die heftigste Phase der Geburt wahrgenommen werden. Glücklicherweise ist diese Phase sehr kurz und signalisiert, dass es nicht mehr lange dauert bis Dein Baby endlich das Licht der Welt erblickt.

Je nachdem wie schmerz-resistent die werdende Mutter ist und wie lange die vorangehende Eröffnungsphase gedauert hat, kann es vorkommen, dass die Schwangere jetzt ans „Aufgeben“ denkt und nach einem Schmerzmittel oder Kaiserschnitt fragt. Dies ist eine ganz natürliche Reaktion auf die Erschöpfung und sollte den beistehenden Vater nicht in Panik versetzten. Besonders nicht, weil zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt die Gabe von Medikamenten oft nicht mehr möglich ist.

3. Die Austreibungsphase

Im Verlauf der Austreibungsphase wird das Baby auf den Beckeneingang der Mutter gedrückt, so dass bei ihr Presswehen ausgelöst werden. Diese treten nun im Minutentakt auf und können rund 1:30 Minuten andauern. Dazwischen bleiben der Schwangeren nur wenige Momente zum durchatmen und entspannen, was die letzte Phase sehr anstrengend macht.

Mit jeder Presswehe verspürt die Mutter einen heftigen Drang zu schieben, der ihr hilft das Kind durch das Becken zu befördern. Unterstützt werden kann dieser Vorgang durch die Einnahme verschiedener Geburtspositionen, wie sie von der zuständigen Hebamme empfohlen werden, bis das Kind schließlich seinen Weg durch den Geburtskanal findet und geboren wird.

4. Die Nachgeburt

Leider ist die Entbindung mit dem ersten Schrei des Babys noch nicht ganz geschafft, da der Mutter noch eine letzte Phase bevorsteht: die Nachgeburt. In deren Verlauf wird die Plazenta, welche das Baby während der Schwangerschaft mit Nährstoffen versorgt hat, vom mütterlichen Organismus abgestoßen. Dies geschieht indem sich die Gebärmutter einige Male zusammen zieht und mittels der Nachwehen die Plazenta durch den Geburtskanal nach draußen befördert.

Diese vierte Phase ist nicht mehr sonderlich schmerzhaft und kann mit Menstruationsbeschwerden verglichen werden. Sobald die Nachgeburt vorliegt, wird sie von der Hebamme auf Vollständigkeit überprüft um sicher zu stellen, dass in der Gebärmutter keine Reste zurückgeblieben sind. Dies könnte andernfalls zu Infektionen oder Blutungen führen. Begünstigt wird das Abstoßen der Plazenta übrigens durch ein erstes Anlegen des Kindes an die mütterliche Brust, da das Stillen das Einsetzen der Nachwehen fördert.